Offizielle Regeln der Poker Tournament Directors Association (TDA)
2015 Regelwerk Version 1.0 vom 29. August 2015
Hinweis: Hierbei handelt es sich um eine eigene Übersetzung ins Deutsche (Vielen Dank an DartBuddha und El Loco) basierend auf älteren Übersetzungen mit Anpassung an die neuste Version. Für Beispiele und bei Unklarheiten bitte im englischen Original nachlesen. In Rot die Änderungen zur 2013er Version.
Die Poker TDA ist eine freiwillige Pokervereinigung, welche 2001 gegründet wurde. Ziel der TDA ist es, die Poker-Turnier-Regeln weltweit zu vereinheitlichen. Die TDA Regeln ergänzen die jeweiligen „Hausregeln“. In den Fällen in denen diese Regeln nicht den gesetzlichen Vorgaben der zuständigen Behörden entsprechen, sind die behördlichen Regeln anzuwenden.
Grundsätzliches:
1: Turnierpersonal
Das Turnierpersonal hat bei allen Entscheidungen jederzeit der Turnierintegrität und der Fairness gegenüber den beteiligten Spielern die höchste Priorität einzuräumen. Unter besonderen Umständen ist deshalb das Fairnessprinzip über eine „technische Auslegung des Regelwerkes“ zu stellen. Abschließende Entscheidungen der Turnierleitung sind endgültig und nicht anfechtbar.
2: Pflichten der Spieler
Spieler sollten Anmeldedaten und die zugewiesenen Sitzplätze überprüfen, ihre Karten schützen, ihre Absichten klar äußern, dem Spielverlauf folgen, handeln, wenn sie an der Reihe sind, ihr Recht zu handeln verteidigen, ihre Karten sichtbar halten, ihre Chips korrekt stapeln, während einer Live-Hand am Tisch verbleiben, etwas sagen, wenn sie einen Fehler bemerken, „Zeit“ (Clock) beantragen, wenn dies gerechtfertigt ist, den Spieltisch zügig wechseln, die Karten keinem anderen zeigen (one player to a hand), die Regeln kennen und befolgen, sich entsprechend der Poker-Etiquette verhalten und generell zu einem orgnungsgemäßen Turnierverlauf beitragen.
3: Offizielle Terminologie während eines Pokerturnieres
Die offizielle Terminologie ist einfach, eindeutig und direkt: setzen (bet), erhöhen (raise), mitgehen (call), passen (fold), schieben (check), all-in, pot (nur bei Pot-Limit Varianten). Regional benutzte Ausdrücke können ebenfalls diese Standards erfüllen. Ebenfalls müssen Spieler bei Gesten aufpassen, wenn sie an der Reihe sind; Tippen/Klopfen auf den Tisch ist ein Check. Es liegt in der Verantwortung des jeweiligen Spielers seine Aktionen eindeutig zu machen. Für unklare Ausdrücke oder Gesten trägt der Spieler das Risiko, da unter Umständen anders entschieden wird, als vom Spieler angedacht. Siehe hierzu auf Regeln 2 & 42.
4: Elektronische Geräte und Kommunikation
Spieler dürfen am Tisch keine Telefongespräche führen. Klingeltöne, Musik, etc. sollte für andere Spieler nicht zu hören sein. Für alle anderen elektronischen Gerätetypen und zur Kommunikation allgemein gelten die jeweiligen Hausregeln.
5: Offizielle Sprache
In den Vereinigten Staaten von Amerika darf im Verlauf einer Hand nur Englisch gesprochen werden. Ansonsten legen die jeweiligen Hausregeln fest, welche Sprachen neben Englisch ebenfalls erlaubt sind.
Platzvergabe, Auflösung von Tischen und Spielerausgleich im Turnier
6: Platzauslosung
Für Turniere und Qualifikationsturniere erfolgt die Platzvergabe nach dem Zufallsprinzip. Ein Spieler, der sein Turnier auf einem falschen Platz mit einem korrekten Anfangsstack, ist umgehend an seinen richtigen Platz mit seinem aktuellen Chipstand umzusetzen.
7: Ersatzspieler, Späteinsteiger & Wiedereinsteiger
Ersatzspieler, Spieler, welche sich erlaubt später anmelden, sowie Wiedereinsteiger (Re-Entries) erhalten einen vollen Anfangsstack. Sie werden nach dem Zufallsprinzip auf eine beliebige Position gesetzt und können, außer zwischen Small-Blind und Button, sofort mitspielen.
8: Spieler mit Einschränkungen
Spielern mit Einschränkungen wird, soweit wie möglich, entgegen gekommen.
9: Auflösung von Turniertischen
Spieler, die von einem aufgelösten Tisch kommen, werden durch einen 2-Schritt-Zufallsprozess auf neue Tische und Plätze verteilt. Sie können jeder Position einschließlich der Blinds oder dem Button zugelost werden, erhalten allerdings keine Karten, wenn sie zwischen Small Blind und Button starten müssen. Siehe auch Anhang.
10: Tischausgleich (table balance) und Halt des Spiels
A: In Flop- und gemischten Spielformen wird beim Spielerausgleich, der Spieler, welcher als nächster der Big Blind wäre, an die jeweils schlechteste Position gesetzt. Dies kann auch die Position als alleiniger Big Blind sein, auch wenn dies bedeutet, dass der Spieler den Big Blind zwei Mal hat. Die schlechteste Position ist allerdings niemals der Small Blind. In Stud-Turnieren werden die Spieler nach Sitzplatz versetzt (der letzte offene Platz am Tisch mit weniger Spielern, ist der zu belegende Platz durch einen Spieler mit gleicher Sitzplatznummer).
B: In gemischten Spielformen (z.B. HORSE) wird bei Spielartwechsel von Hold’em zu Stud der Button nach der letzten gespielten Hold’em-Hand zur nächsten Position geschoben und dort für die Dauer der Stud-Runde eingefroren. Der wechselnde Spieler während Stud ist der Spieler, welcher den Big Blind hätte, würde Hold’Em gespielt. Beim Wechsel zu Hold’Em startet der Button an der Position an welcher er eingefroren wurde.
C: Der Tisch, von welchem ein Spieler versetzt wird, ist durch ein vorher definiertes Verfahren bestimmt.
D: Bei Full-Table Tunieren wird das Spiel an den Tischen gestoppt, bei denen 3 oder mehr Spieler (im Vergleich zum vollsten Tisch) fehlen. Spiele mit anderen Formaten (z.B. 6-Handed und Turbos) werden nach Ermessen der Turnierleitung gestoppt. Die Turnierleitung kann auf den Tischausgleich verzichten und dieser Verzicht ist kein Misdeal. Im Lauf der Veranstaltung kann die Turnierleitung die Tische häufiger ausgleichen.
11: Anzahl der Spieler am Finaltisch
Der Finaltisch eines Turniers beginnt mit einem vollen Tisch plus 1. (9-Handed Turniere starten den Finaltisch mit 10 Spielern, 8-Handed Turniere mit 9, 6-Handed Turniere mit 7 u.s.w.). Kein Finaltisch sollte mehr als 10 Spieler haben. Diese Regel gilt nicht für Heads-Up Turniere.
Pots und Showdown
12: Deklarationen, Karten entscheiden bei Showdown
Die Karten entscheiden über den Gewinner. Mündliche Aussagen zum Wert der gespielten Hand sind nicht verbindlich, allerdings kann ein Spieler bei absichtlich falscher Deklaration bestraft werden. Jeder Spieler am Tisch, egal ob an der Hand beteiligt oder nicht, sollte sich melden, falls er denkt, dass ein Fehler beim Bewerten der Hände oder beim Verteilen des Pots gemacht wird.
13: Aufdecken von Karten & Töten der Gewinnerhand
A: Korrektes Aufdecken besteht aus 1) alle Karten offen auf den Tisch legen und 2) dem Dealer und den Spielern ermöglichen die Hände zu bewerten. „Alle Karten“ bedeutet beide Handkarten bei Hold’Em, alle 4 Handkarten bei Omaha, alle 7 Karten bei 7-Card-Stud, u.s.w.
B: Der Spieler muss beim Aufdecken seine Hand schützen (Siehe auch Regel 60). Wenn ein Spieler seine Karten nicht vollständig aufdeckt und dann in den Muck wirft, weil er denkt, er hätte gewonnen, so tut er dies auf eigenes Risiko. Wenn die Karten nicht 100-prozentig identifizierbar sind und die Turnierleitung entscheidet, dass die Hand nicht klar bewertet werden konnte, so hat der Spieler kein Anrecht auf den Pot. Die Entscheidung der Turnierleitung, ob eine Hand ausreichend aufgedeckt wurde, ist endgültig.
C: Dealer können keine Hand töten, welche ordungsgemäß aufgedeckt wurde und offensichtlich die Gewinnerhand ist.
14: Aktive / Lebende Karten beim Showdown
Abgeworfene nicht ordnungsgemäß aufgedeckte Karten sind nicht automatisch tot; der Spieler kann es sich anders überlegen und seine Karten dennoch aufdecken, wenn sie 100-prozentig identifizierbar sind. Karten werden vom Dealer getötet durch Ablage in den Muck.
15: Aufdecken bei All-Ins
Alle Karten werden unverzüglich aufgedeckt, sobald ein Spieler All-in ist und es keine weitere Aktion durch andere, an der Hand beteiligte, Spieler mehr gibt. Kein Spieler, der entweder All-In ist oder die letzte Bet bezahlt hat, kann seine Hand abwerfen (folden). Alle beteiligten Hände sowohl am Haupt-Pot als auch am Neben-Pot müssen aufgedeckt werden und sind aktiv (am Leben). Siehe auch Abbildungen im Anhang.
16: Showdowns ohne All-In
A: Gibt es einen Showdown ohne dass ein Spieler All-in ist, und werden die Karten nicht sofort aufgedeckt oder abgeworfen, so kann die Turnierleitung eine Reihenfolge fürs Aufdecken durchsetzen. Der Spieler, der die letzte aktive Aktion in der letzten Setzrunde getätigt hat, muss seine Karten als erster umdrehen. Gab es keine aktive Aktion in der letzten Setzrunde, muss der Spieler, welcher zuerst agieren würde, seine Karten zuerst aufdecken. (z.B. bei Flop-Spielen der Spieler links neben dem Button, bei Stud die höchste sichtbare Hand, bei Razz die niedrigste Hand, u.s.w.).
B: Ein Showdown ohne All-In ist unbestritten, wenn alle außer einem Spieler ihre Karten wegwerfen, ohne sie aufzudecken. Der letzte Spieler mit aktiven (lebenden) Karten gewinnt und er ist nicht verpflichtet, seine Karten zu zeigen.
17: Das Recht eine Hand zu sehen
A: Ein Spieler der beim Showdown keine Karten mehr hat oder seine eigenen Karten ohne Aufdecken in den Muck wirft, verliert jedes Recht die Hand eines anderen Spielers zu sehen.
B: Wenn es eine Riverbet gab, hat jeder Spieler, der die Bet bezahlt hat, ein unveräußerliches Recht, die Hand des letzten Agressors auf Anfrage zu sehen („die Hand, für die er bezahlt hat“). Vorausgesetzt ist, dass der Caller noch seine Karten hält oder sie aufgedeckt hat. Es liegt im Ermessen der Turnierleitung, wie mit allen anderen Bitten umgegangen wird. Zum Beispiel, um die Hand eines anderen Callers zu sehen oder wenn es keine Riverbet gab. Siehe Illustration im Anhang [aufgenommen 2013].
18: Beim Showdown das Board spielen
Um beim Showdown das Board zu spielen, muss der Spieler alle Handkarten zeigen, um einen Anteil am Pot zu bekommen (Siehe Regel 13-A).
19: Zuteilung übriggebliebener Chips
Zunächst werden übriggebliebene Chips auf die kleinsten verfügbaren Chips gewechselt.
A: Bei Flop-Spielen mit 2 oder mehr High-/Low-Händen: Der übriggebliebene Chip geht an den ersten Platz links vom Button.
B: Bei Stud, Razz und bei 2 oder mehr High-/Low-Händen in Stud/8: Der übriggebliebene Chip geht an die höchste Karte und Farbe in der höchsten 5-Karten-Hand.
C: Bei High/Low Split: Der übriggebliebene Chip vom Gesamtpot geht an den Spieler mit der High-Hand.
D: Wenn die gleiche Hände sowohl High als auch Low gewinnen (z.B. 2 Omaha/8 Wheels) wird der Pot so gleichmäßig wie möglich aufgeteilt. Siehe Illustration im Anhang.
20: Side-Pots
Jeder Side-Pot wird getrennt vom Haupt-Pot gelegt und aufgeteilt.
21: Angefochtene Pots
Das Recht eine abgeschlossene Hand anzufechten erlischt sobald eine neue Hand beginnt (Siehe Regel 22). Wenn die Hand während einer Pause beendet wird, erlischt das Recht auf Anfechtung 1 Minute nachdem der Pot zuerkannt wurde.
Allgemeine Verfahrensweise
22: Neue Hand und neue Limitstufe
Ein neuer Level wird erst anonciert, wenn die Uhr abgelaufen ist. Der neue Level gilt ab der nächsten Hand. Die Hand beginnt mit Start des Mischen per Hand, dem Starten der Mischmaschine oder nach Ansage des Dealer.
23: Chip Race, Regelmäßiges Color-Up
A: Beim vorgesehenen Chiptausch werden die kleineren Chips in die nächst größeren getauscht. Hierbei wird immer an Platz 1 gestartet und jeder Spieler kann maximal einen Chip erhalten. Kein Spieler kann durch eine Chip Race aus dem Turnier ausscheiden. Ein Spieler der seinen letzten Chip im Chip Race verliert, erhält dennoch 1 Chip in der kleinsten noch im Spiel verbleibenden Chipwertigkeit.
B: Spieler müssen alle ihre Chips vollständig sichtbar vor sich haben und es wird empfohlen, dass die Spieler beim Chip Race anwesend sind.
C: Wenn ein Spieler nach dem Chiptausch noch Chips des entfernten (kleineren) Nennwertes hat, werden diese gegen Chips des aktuellen Nennwertes nur im gleichen Gegenwert getauscht. Erreichen die Chips nicht den kleinsten aktuellen Nennwert, werden sie ohne Entschädigung eingezogen.
24: Karten & Chips im Spiel sichtbar, zählbar und kontrollierbar halten. Color-Up nach Ermessen
A: Spieler haben das Recht auf eine nachvollziehbare Abschätzung der gegnerischer Chipanzahl: Von daher sollten die Chips in zählbaren Stacks gestapelt werden. Die TDA empfiehlt einfarbige Stacks zu jeweils 20 Chips. Höherwertige Chips müssen jederzeit sichtbar und erkennbar sein.
B: Die Turnierleitung überprüft die Anzahl und Nennwert der Chips und kann nach eigenem Ermessen ein „Color Up“ durchführen. Ein „Color Up“ außerhalb des üblichen Chip Race muss angekündigt werden.
C: Spieler müssen aktive (lebende) Hände zu jeder Zeit deutlich sichtbar halten.
25: Wechsel des Kartendecks
Ein Wechsel des Kartendecks erfolgt nur auf Anforderung des Dealers, bei Level-Wechseln oder entsprechend der Vorgaben des Turnierveranstalters. Spieler selbst dürfen den Wechsel des Kartendecks nicht verlangen.
26: Re-buys
Ein Spieler im Turnier darf keine Hand aussetzen. Annonciert ein Spieler ein Re-buy vor dem Beginn einer neuen Hand, so hat er noch Chips in der Hinterhand und ist verpflichtet den Re-buy in jedem Fall zu tätigen.
27: „Zeit“ beantragen
„Zeit“ wird nur nach Überschreitung einer angemessenen Frist genehmigt. Jeder Spieler im Turnier kann um eine Zeitnahme bitten. Wenn das Floor-Personal die Bitte genehmigt, hat der Spieler noch bis zu 50 Sekunden Zeit für seine Entscheidung. Sollte vor Ablauf der Zeit keine Aktion erfolgen, gibt es einen 10-Sekunden Countdown. Hat der Spieler nicht vor Ablauf des Countdowns agiert, ist seine Hand automatisch „tot“. Eine Aktion in der letzten Sekunde des Countdowns wird akzeptiert. Die Turnierleitung kann die vorgegebene Zeit zum Handeln reduzieren und andere Schritte ergreifen, um das Spielformat anzupassen und andauernde (wiederholte) Verzögerungen zu unterbinden. Siehe auch Regeln 2 und 65.
28: Rabbit Hunting
Das sogenannte Rabbit Hunting ist während eines Turniers nicht gestattet. Hierbei handelt es sich um das Aufdecken von Karten durch den Dealer „die gekommen wären“, falls die Hand nicht bereits beendet worden wäre.
Anwesenheit der Spieler
29: „Am Platz“ Regel
Ein Spieler muss auf seinem zugewiesenen Platz sein wenn die letzte Karte der Anfangshände durch den Dealer ausgeteilt worden ist, um an der Hand teilnehmen zu dürfen. Ist ein Spieler bis Ende des Kartengebens nicht an seinem Platz, kann er seine erhaltenen Karten nicht anschauen, die Karten werden sofort eingezogen und die Hand für „tot“ erklärt. Seine Blind und Antes werden eingezogen und dem Pot hinzugefügt. Bei Stud Varianten wird das Bring-in eingezogen und zum Pot gegeben. Ein Spieler muss an seinem Platz sein, um „Zeit“ zu fordern. „An seinem Platz“ heißt in Reichweite von seinem Stuhl. Diese Regel beabsichtigt nicht, die Spieler dazu zu animieren, während der Hand von ihrem Platz aufzustehen. In Stud-Varianten können Hausregeln dafür sorgen, dass in einigen Situationen zusätzliche Karten zur getöteten Hand ausgeteilt werden.
30: Am Tisch mit ausstehenden Aktionen
Spieler, deren jeweilige Hand noch aktiv ist (einschließlich Spieler, die All–in sind oder anderweitig das Setzen beendet haben), dürfen ihren Platz nicht verlassen, bis der Showdown beendet ist. Das Verlassen des Tisches ist mit dem Schutz Ihrer Hand und dem Verfolgen der Handlung unvereinbar, und kann bestraft werden.
Button und Blinds
31: Toter Button
Im Turnier wird immer ein Toter Button verwendet, z.B. wenn der Small-Blind ausscheidet.
32: Blinds vorsätzlich verpassen
Verpasst ein Spieler absichtlich den Blind, wenn er von einem aufgelösten Tisch an einen neuen Tisch versetzt wird, ist er durch die Turnierleitung entsprechend zu bestrafen.
33: Button im Heads-Up
Im Heads-Up ist der Small Blind gleichzeitig der Button, muss in der ersten Setzrunde als Erster agieren, und in allen folgenden Setzrunden als Letzter. Der Button ist zu Beginn des Heads-Up ggf. zu ändern, um sicherzustellen, dass kein Spieler zweimal hintereinander den Big Blind hat.
Regeln zum Austeilen der Karten
34: Misdeal
A: Misdeals schließen folgende Situationen mit ein, sind aber nicht notwendigerweise auf diese beschränkt: 1) Zwei oder mehr Karten liegen verkehrt (sichtbar) im Kartendeck; 2) Die erst Karte wird an die falsche Position ausgeteilt; 3) Karten werden an einen Platz asugeteilt, der keine Karten erhalten durfte; 4) Ein Spieler, der Karten erhalten haben müsste, hat diese nicht bekommen; 5) In Stud-Spielen, falls irgendeine der ersten 2 Face-down Karten durch einen Dealerfehler aufgedeckt wird; 6) In Flop-Spielen, falls durch einen Dealerfehler eine der ersten 2 ausgeteilten Karten oder irgendwelche 2 Face-down Karten aufgedeckt werden. Für Draw-Spiele (z.B. Lowball) gelten die jeweiligen Hausregeln.
B: Am Button können Spieler 2 aufeinanderfolgende Karten ausgeteilt bekommen.
C: Bei einem Misdeal wird das Kartengeben genau wiederholt: Der Button wird nicht bewegt, keine neuen Spieler werden an den Tisch gesetzt und der Level bleibt gleich. Karten werden auch für Spieler wegen einer Strafe aussetzen oder Spieler, die zum ursprünglichen Kartengebens nicht an ihrem Platz waren, ausgeteilt, diese nach dem Austeilen aber sofort eingezogen (für „tot“ erklärt). Der eigentliche Deal-Vorgang und die Wiederholung zählen für Spieler mit Strafe als ein Vorgang und nicht als zwei.
D: Sobald wesentliche Aktionen („Substantial Action“) stattgefunden haben, kann kein Misdeal mehr deklariert werden; Die Hand muss fortgesetzt werden (Siehe Regel 35).
35: Substantial Action
Wesentliche Aktionen („Substantial Action“) sind entweder A) beliebige zwei aufeinander folgenden Aktionen, von denen mindestens eine Chips in den Pot bringt (z.B. alle zwei Aktionen außer 2 Checks oder 2 Folds) oder B) drei beliebige aufeinander folgende Aktionen (Check, Bet, Raise, Call, Fold). Siehe Regeln 34-D & 40-B.
36: Vier-Karten Flops und vorzeitig gelegte Karten
Wird ein Flop mit vier (statt drei) Karten verteilt, unabhängig davon ob diese bereits umgedreht wurden, wird das Floor-Personal gerufen. Der Dealer mischt die 4 Karten mit dem Wert nach unten, das Floor-Personal zieht eine zufällige Karte als nächste Burnkarte und die 3 anderen Karten werden als Flop verwendet. Für vorzeitig gelegte Karten siehe empfohlenes Verfahren 5.
Spiel: Bets und Raises
37: Methoden für Bets: Mündlich und mit Chips
A: Bets können verbal oder und durch schieben von Chips vorgenommen werden. Wenn ein Spieler beides tut, gilt die zuerst durchgeführte Aktion. Wenn beide Aktionen gleichzeitig erfolgen, hat eine klare und angemessene wörtliche Aussage Vorrang, ansonsten gelten die Chips.
B: Wörtliche Ansagen können allgemeinen gehalten sein („Call“, „Raise“), einen bestimmten Betrag nennen („Eintausend“) oder beides („Raise, Eintausend“).
C: Für alle Bets gilt: einen bestimmten Betrag zu nennen ist das selbe, wie einen gleichhohen Betrag an Chips schweigend nach vorne zu schieben. z.B. Die Ansage „Zweihundert“ ist gleichbedeutend, wie 200 in Chips nach vorne zu schieben.
38: Aktionsreihenfolge
A: Die Spieler haben in der vorgegebenen Reihenfolge verbal und/oder durch Setzen von Chips zu agieren. Die Aktion ist für den Spieler, der an der Reihe ist, bindend und genannte/gesetzte Chips, die in den Pot gelegt werden, müssen im Pot verbleiben.
B: Spieler müssen auf klare Wettbeträge warten bevor sie agieren. z.B: NLHE, Spieler A sagt „Raise“ (aber keinen Betrag), und Spieler B foldet zu schnell. Spieler B sollte mit dem Handeln warten, bis Spieler A den Betrag klar genannt hat.
39: Verbindliche Ansagen / Unvollständige Calls
A: Allgemeine wörtliche Ansagen eines Spieler an der Reihe (wie „Call“ oder „Raise“), verpflichten den Spieler zur vollen angesagten Aktion. Siehe Illustration im Anhang.
B: Ein Spieler unterbietet (undercalls), indem er weniger Chips setzt oder mündlich ansagt als für einen Call notwendig, ohne zunächst „Call“ anzusagen. Ein unvollständiger Call ist ein obligatorisches voller Call, wenn der Spieler an der Reihe ist nach 1) jeder Bet in einer Heads-Up Situation oder 2) der Eröffnungsbet in eine Runde mit mehreren Spielern. Die Durchsetzung liegt im Ermessen der Turnierleitung. Der gelegte Big Blind ist das eröffnende Gebot der ersten Runde in Blindspielen. All-in Buttons reduzieren in hohem Maße die Häufigkeit von Undercalls (Siehe empfohlenes Verfahren 1). Diese Regel adressiert, wann ein Spieler ein vollen vollen Call machen muss und wann er nach Ermessen der Turnierleitung, den unvollständigen Call zurücknehmen kann und foldet.
40: Aktionen außer der Reihenfolge
A: Jede Aktion außerhalb der Reihenfolge („Check“, „Call“ oder „Raise“) kann bestraft werden und ist bindend, wenn sich Situation bis zu dem Spieler, der vorzeitig agiert hat, nicht verändert. Check, Call oder Fold durch den Spieler an der Reihe verändern die Situation nicht. Verändert sich die Situation, ist die Aktion außerhalb der Reihenfolge nicht mehr bindend. Jede Bet oder jedes Raise erlaubt dem vorzeitig agierenden Spieler wieder alle Optionen einschließlich Call, Raise oder Fold. Ein Fold außer der Reihenfolge ist hingegen immer bindend.
B: Ein durch die vorzeitige Aktion ausgelassener Spieler muss sein Recht zu handeln verteidigen. Wenn sich der ausgelassene Spieler innerhalb einer angemessenen Frist nicht verbal meldet, bevor wesentliche Aktionen (Regel 35) außerhalb der Reihenfolge zu seiner linken Seite erfolgen, so ist die Aktion außerhalb der Reihenfolge bindend. Das Floor-Personal wird entscheiden, wie die ausgelassene Hand behandelt wird. Siehe Illustration im Anhang.
41: Durchführung eines Calls
Normale und annehmbare Formen des Callen schließen ein: A) die Ansage „Call“; B) Chips im Wert eines Calls setzen; C) wortlos einen Chip größeren Nennwertes setzen; oder D) wortlos mehrere Chips setzen, die einem Call laut der Mehr-Chip Regel (Regel 46) entsprechen. Wortloses Setzen eines kleinen Chips (z.B. bei Blinds 2K-4K: Spieler A setzt 50K und Spieler B legt wortlos einen 1K Chip zur Mitte) entspricht nicht dem Standardvorgehen. Dies ist nicht gewünscht, Gegenstand einer Strafe und wird nach Ermessen der Turnierleitung interpretiert und kann z.B. als vollständiger Zwangs-Call gewertet werden.
42: Durchführung eines Raises
In No-Limit- oder Pot-Limit-Varianten muss ein Raise wie folgt erfolgen: A) Der gesamte Betrag wird in einem Zug gesetzt; B) Der Betrag wird zunächst mündlich annonciert und dann gesetzt. C) Es wird zuerst mündlich ein Raise annonciert, dann der exakte Betrag für den Call gesetzt und in einem dritten Schritt der Betrag für das Raise in einem Zug in den Pot gelegt. Wird bei Variante C) nicht der exakte Call-Betrag aber weniger als ein Minimum-Raise gesetzt, so wird das Raise als Minimum-Raise gewertet. Es ist allein die Verantwortung des agierenden Spielers seine Intension eindeutig und klar zu machen.
43: Höhe eines Raises
A: Ein Raise muss mindestens die Höhe der höchsten vorangegangenen Bet oder des höchsten vorangegangenen Raises der Setzrunde haben. Erhöht der Spieler, der ein Raise spielt, um 50% oder mehr der höchsten vorangegangenen Bet aber um weniger als das Minimum-Raise, muss er ein volles Minimum-Raise tätigen. Bei weniger als 50% handelt es sich um einen Call, sofern nicht vorher verbal „Raise“ angesagt wurde. Die Ansage eines Betrages oder das Setzen des gleichen Betrags an Chips sind gleichbedeutend (Siehe Regel 37-C). z.B. NLHE, die erste Bet ist 1000, und ein Spieler annonciert verbal „Eintausendvierhundert“ oder setzt wortlos 1400 in Chips. Beide Aktionen sind ein Call, außer der Spieler hat zuerst „Raise“ angesagt. Siehe Illustration im Anhang.
B: Ohne zusätzlich klarstellende Informationen, gibt die Ansage eines Raises und eines Betrags die Gesamthöhe des Raises an. z.B. A eröffnet mit 2000, B sagt „Raise, 8000“. Seine komplette Bet beträgt dann 8000 Chips.
44: Wiedereröffnung der Setzrunde
In No-Limit oder Pot-Limit Spielen eröffnet ein All-in mit weniger als einem vollständige Raise nicht wieder die Setzrunde für Spieler, die vorher bereits gehandelt haben und zwischenzeitlich nicht mindestens ein vollständiges Raise erfolgte, bis der Spieler wieder an der Reihe ist. In Limit-Spielen liegt die Grenze zur Wiedereröffnung der Setzrunde, für Spieler die bereits gehandelt haben, bei 50% eines vollständigen Raises. Siehe Anhang.
45: Bets mit einem großen Chip
Immer wenn eine Aktion zum Call einer Bet oder der Call des Blinds mit einem einzigen Chip erfolgt, der einen größeren Wert hat, als für die Aktion notwendig ist, ist dies lediglich ein Call, wenn nicht vorher mündlich ein Raise angekündigt wurde. Für ein Raise muss die mündliche Ankündigung erfolgen, bevor der einzelne Chip den Tisch berührt hat. Wenn eine Raise angekündigt wurde ohne einen Betrag zu nennen, ist das Raise das erlaubte Maximum für diesen Chip. Wenn es vor der Aktion keine Bet gab, ist das Setzen eines großen Chips ohne mündliche Ankündigung ein Raise in der Höhe des Chipwertes.
46: Bets mit mehreren Chips
Ohne mündliche Ankündigung ist das Platzieren von mehreren Chips, deren Wert über den zu callenden Betrag hinausgeht, dann ein Call, wenn nach Abzug eines der kleinsten gesetzten Chips der zu callenden Betrag nicht erreicht würde. z.B: Preflop, Blinds sind 200/400; Spieler A erhöht auf 1200 (ein Raise um 800); B legt zwei Chips a 1000 ohne mündliche Ankündigung in den Pot. Dies ist nur ein Call, da das Entfernen eines 1000er Chips den zu callenden Betrag (1200) nicht erreicht. Wenn das Entfernen eines der kleinsten gesetzten Chips den Call-Betrag erreicht oder übersteigt, wird die Bet entsprechend der 50% Marke in Regel 43 gewertet. Siehe Anhang.
47: Setzen ohne Einziehen der Chips aus vorheriger Bet
A: Wenn ein Spieler Chips setzt nach einem Raise und bereits vorher gesetzte Chips noch nicht in den Pot eingezogen wurden, so können diese vorher gesetzten Chips (und etwaige Wechselbeträge) darüber entscheiden, ob seine Aktion als Call oder Re-Raise gewertet wird. Weil mehrere Möglichkeiten bestehen, sollten Spieler ihre Bets ansagen, bevor sie neue Chips setzen und vorherige Chips noch nicht in den Pot gewandert sind.
B: Wenn der Spieler an der Reihe deutlich seine bisherigen Wett-Chips zurück zieht, verpflichtet dies den Spieler zu einem Call oder Raise.
48: Anzahl der erlaubten Raises
Es gibt keine Begrenzung der Anzahl von Raises in No-Limit und Pot-Limit Spielen. In Limit-Varianten gibt es eine Begrenzung der Raises, auch wenn ein Pot im Heads-Up ausgespielt wird, solange bis das Turnier auf zwei Spieler reduziert worden ist. Die jeweiligen Hausregeln kommen zur Anwendung.
49: Akzeptierte Aktionen
Poker ist ein Spiel das Aufmerksamkeit und Beobachtung aller Aktion erfordert. Es ist daher die Verantwortung des callenden Spielers den korrekten Betrag einer gegnerischen Bet zu bestimmen, unabhängig davon was andere behaupten. Auch wenn ein callender Spieler zum Zählen des Betrages auffordert und vom Dealer oder Spieler einen falschen Betrag genannt bekommt, trägt der callende Spieler dennoch die volle Verantwortung für seine Aktion und muss den richtigen Betrag oder All-In bringen. Wie in allen Turniersituationen, kommt nach Regel 1 das Ermessen der Turnierleitung zur Anwendung.
50: Potgröße und Pot-Limit Bets
A: Nur in Pot-Limit Spielen haben die Spieler das Recht die Potgröße zu erfragen. In Limit oder No-Limit Varianten darf der Dealer die Potgröße nicht zählen und ansagen.
B: Vor dem Flop beeinflusst ein kleiner All-in im Blind nicht die Berechnung der maximalen Potgröße. Nach dem Flop basieren die Bets auf der tatsächlichen Potgröße.
C: Die verbale Ankündigung „Ich bette Pot“ ist in No-Limit Varianten keine akzeptierte Ankündigung und kann bestraft werden. Sie verpflichtet den Spieler allerdings ein gültige Bet (zu mindest ein Minimum-Bet) zu machen. Wenn es bereits eine Bet gab, so muss der Spieler ein gültiges Raise machen.
51: String Bets und Raises
Die Dealer sind dafür zuständig String-Bets zurückzuweisen und Raises verbal zu bestätigen.
52: Untypische und unklare Bets
Spieler, die nicht offizielle Ausdrücke oder Gesten für ihre Aktionen benutzen, tun dies auf eigene Gefahr. Diese können anders interpretiert werden, als vom Spieler beabsichtigt. Insbesondere immer dann, wenn eine Bet verschiedene Interpretationen erlaubt, ist diejenige zu wählen, die der kleineren Bet entspricht. z.B.: NLHE Blinds bei 200/400, Spieler annonciert „Bet, fünf.“ Wenn unklar ist ob 500 oder 5000 gemeint ist, wird die Bet als 500 gewertet. Siehe Regel 2, 3 und 42. Siehe Illustration im Anhang.
53: Unkorrekte Fold
Alle Folds, die vor Ende der letzten Bet-Runde erfolgen, auf einen Check erfolgen, wenn der Spieler an der Reihe ist, oder generell außerhalb der Reihe erfolgen, sind zwar verbindlich, können aber bestraft werden.
54: Bedingte mündliche Aussagen
Bedingte mündliche Erklärungen, die sich auf zukünftige Aktionen beziehen, sind unkorrekt und nicht erwünscht. Sie können, ggf. durch die Turnierleitung als bindend gewertet werden und/oder eine Strafe nach sich ziehen. z.B.: „Wenn – dann“ Aussagen wie „Wenn Du setzt, werde ich raisen.“
55: Zählen gegnerischer Chipstapel
Spieler haben das Recht auf eine nachvollziehbare Abschätzung der gegnerischer Chipanzahl (Regel 24). Ein Spieler kann nur um eine genauere Zählung bitten, wenn er an der Reihe ist und einem All-In gegenübersteht. Für den Spieler, der All-In ist, ist es nicht erforderlich zu zählen; auf Anfrage werden Dealer oder das Turnierpersonal die Chips zählen. Die Regeln für akzeptierte Aktionen gelten (siehe Regel 49). Sichtbare und zählbare Chipstapel helfen außerordentlich bei der Genauigkeit der Zählung (Regel 24).
56: Over-Bet in Erwartung zum Wechselchips
Bets sollten nicht dazu verwendet werden, um Wechselchips zu erhalten. Das Setzen von mehr Chips als für die beabsichtigte Bet notwendig kann jeden am Tisch verwirren. Alle wortlos gesetzten Chips laufen Gefahr, mit in die Bet eingerechnet zu werden. z.B.: Die Öffnungs-Bet beträgt 325 zu A, und er setzt wortlos 525 (1×500 und 1×25), in Erwartung 200 Wechselchips zu bekommen. Diese Bet wird als Raise auf 650 gewertet laut der Regel „Bets mit mehreren Chips“ (Regel 46).
57: All-In mit später gefundenen Chips
Wenn Spieler A durch eine Bet All-In ist und der danach einen weiteren verborgenen Chip findet, nachdem bereits ein anderer Spieler das All-In bezahlt hat, wird die Turnierleitung bestimmen, ob der gefundene Chip ein Teil der akzeptierten Aktion (Regel 49) ist. Wenn nicht ein Teil der Aktion, erhält A für den Chip (die Chips) keine Auszahlung, wenn er gewinnt. Wenn A verliert, wird er durch den Chip (die Chips) nicht vom Ausscheiden gerettet und die Turnierleitung kann den Chip (die Chips) dem gewinnenden Caller zuerkennen.
Spiel: Sonstiges
58: Nicht sichtbare Chips und Transport von Chips
Kein Spieler darf Turnierchips so halten oder transportieren, dass sie nicht sichtbar sind. Ein Spieler der dies tut, verliert diese Chips und kann sogar vom Turnier disqualifiziert werden. Die eingezogenen Chips werden aus dem Turnier genommen. Die TDA empfiehlt, dass das Haus Fächer oder Taschen zur Verfügung stellt, um Chips zu transportieren wenn erforderlich.
59: Verlorene und wiedergefundene Chips
Verlorene und wiedergefundene Chips werden aus dem Spiel genommen und in den Turnierlagerbestand zurückgegeben.
60: Unabsichtlich eingezogene Hände / Tote Hände
Der Spieler muss seine Hand zu jeder Zeit selbst schützen, einschließlich im Showdown während er auf die Auswertung der Hand wartet (Regel 13-B). Zieht der Dealer eine Hand unabsichtlich ein oder entscheidet die Turnierleitung die Hand für „tot“ und ist sie nicht 100-prozentig identifizierbar, hat der Spieler weder das Recht die Hand noch die bereits gesetzten Chips zurückzuerhalten. Nur wenn der Spieler eine Bet oder ein Raise getätigt hat, dass noch nicht gecallt wurde, erhält er den nicht gecallten Betrag an Chips zurück. Wenn eine Hand getötet wird, aber identifiziert werden kann, bleibt sie im Spiel, trotz im Verlauf aufgedeckter Karten.
61:Tote Hände und Folden in Stud-Varianten
Die Hand eines Spielers, der seine Up-Card(s) (die Karte(n) die offen auf dem Tisch lieg(t)en) aufnimmt während er auf eine Aktion reagieren muss, wird ungültig („tot“) erklärt. Richtiges Folden in Stud Varianten erfolgt durch umdrehen aller Karten und mit der Wertigkeit nach unten alle nach vorne schieben.
Etiquette und Strafen
62: Keine Offenlegung von Informationen
Die Spieler sind verpflichtet die anderen Spieler im Turnier jederzeit zu schützen. Aus diesem Grund dürfen Spieler, ob sie in der Hand sind oder nicht, zu keiner Zeit:
1.) Informationen über gefoldete oder noch spielende Hände preisgeben,
2.) Ratschläge geben oder das laufende Spiel kritisieren,
3.) Versuchen eine Hand, die noch nicht aufgedeckt ist, offen zu beurteilen.
Die Regel „One-player-to-a-hand“ ist einzuhalten. Unter anderem verbietet diese Regel das Zeigen der Hand oder Strategiediskussionen mit anderen Spielern, Beratern oder Zuschauern.
63: Aufdecken von Karten und richtiges Folden
Ein Strafe kann ausgesprochen werden, wenn ein Spieler seine Karten zeigt während die Hand noch nicht abgeschlossen ist, aber die Hand wird nicht für „tot“ erklärt. Die Strafe beginnt nach dem Ende der Hand. Wenn man foldet, sollten die Karten vorwärts flach auf den Tisch geschoben werden. Die Karten sollten nicht absichtlich aufgedeckt oder hoch geworfen werden (wie ein Helikopter). Siehe auch Regel 61.
64: Ethischen Benehmen
Poker ist ein Individualspiel. Softplay (das Schonen von bestimmten anderen Spielern) zieht Strafen nach sich, die ggfs. den Verlust von Chips und / oder die Disqualifikation bedeuten können. Chip Dumping und anderen Formen von Zusammenarbeit haben die Disqualifikation zur Folge.
65: Verstoß gegen die Poker-Etiquette
Wiederholte Verstöße gegen die Poker-Etiquette werden bestraft. Dazu gehören unter anderem: wiederholte Verzögerung des Spiels, unnötiges Berühren von Chips oder Karten anderer Spieler, wiederholtes Agieren außer der Reihe, Bets außerhalb der Reichweite des Dealers plazieren, beleidigenden Verhalten, und übermäßiges Gerede.
66: Warnungen, Strafen und Disqualifikation
A: Strafmaßnahmen umfassen mündliche Verwarnungen, eine oder mehrere „Auszusetzende Hände“, eine oder mehrere „Auszusetzende Runden“ und Disqualifikation. Auszusetzende Runden erfolgen wie folgt: Der Bestrafte verpasst eine Hand für jeden Spieler am Tisch (inklusive ihm selbst) multipliziert mit den Runden, die in der Strafe ausgesprochen wurden. Wiederholte Verstöße können zu steigenden (höheren) Strafen führen. Spieler, die nicht am Tisch oder mit einer Strafe belegt sind, können durch die weiterlaufenden Blinds und Antes aus dem Turnier ausscheiden.
B: Eine Strafe kann verhängt werden, wenn ein Spieler irgendeine Karte aufdeckt obwohl noch Aktionen möglich sind, eine Karte vom Tisch wirft, die Regel „One-player-to-a-hand“ verletzt oder sich vergleichbare Vorfälle ereignen. Strafen werden verhängt bei Softplay, Missbrauch, störendem Verhalten, oder Betrug.
C: Ein bestrafter Spieler muss den Tisch verlassen. Karten werden zu seinem Platz gegeben, seine Blinds und Antes werden gesetzt, und die Hand wird nach jedem Dealen getötet. In Stud Varianten muss der gesperrten Spieler das Bring-In bezahlen, wenn ihm die Bring-In Karte gedealt wird.
D: Die Chips eines disqualifizieren Spielers werden eingezogen.
Quelle: The Poker TDA (Stand 2015-11-07)